Die kalte Jahreszeit hat begonnen, der Winter steht vor der Tür. Viele unserer Wildtiere wie der Garten- oder der Siebenschläfer haben bereits den Winterschlaf begonnen. Unsere heimischen Vögel dagegen kennen keinen Winterschlaf, sondern sind entweder Stand- oder Zugvögel. Die Zugvögel haben schon, wie seit Tausenden von Jahren genetisch gespeichert, wärmere Gebiete im Süden aufgesucht.
Wer bleibt im Winter in Rodenbach ?Doch die Standvögel, der größere Anteil unserer heimischen Vogelwelt, bleiben auch über die Winterzeit ihrer Heimat treu. Eigentlich sind sie von Natur aus so ausgestattet, dass sie Witterung und Kälte gut überstehen und selbst durch harte Winter in ihrem Bestand nicht gefährdet werden. Doch in unseren dicht bebauten Räumen und durch Landwirtschaft intensiv genutzten Flächen ist es für die Tiere oft schwieriger geeignete Nahrung zu finden, insbesondere bei gefrorenem oder schneebedecktem Boden. Deshalb entschließen sich viele Naturfreunde für eine Wintervogelfütterung.
Wie wird am besten gefüttert?
Traditionell ist die Vogelfütterung in Deutschland schon immer sehr beliebt und besonders Kinder erfreuen sich sehr an der Beobachtung am Futterhäuschen. Oft wird dadurch ein langzeitiges Interesse für Wildtiere und Natur geweckt – sicherlich positiv für ihre gesunde Entwicklung – auch mal ohne Handy und Computer. Ist eine Winterfütterung unserer Wildvögel sinnvoll? Aus Sicht der Naturschützer gibt es durchaus konträre Meinungen zu diesem Thema. Es gibt also Befürworter wie Gegner. Bedingt durch das Insektensterben, gehören wir zu den Befürworter.
Wie am besten füttern?
Nach verschiedenen wissenschaftlichen Studien schadet eine artgerechte Winterfütterung nicht, wenn man ein paar Dinge beachtet: Am besten geeignet ist ein Futterhäuschen mit integriertem Silo (Spender), das immer nur so viel Futter abgibt, wie die Vögel gerade fressen. Dies ist die hygienischste Art der Fütterung, da das Futter kaum durch Exkremente verunreinigt wird. Alternativ gibt es im Handel („wartungsfreie“) Futterautomaten mit Sitzstangen, womit das Futter nicht durch Kot verschmutzt werden kann und so eine Übertragung von Krankheiten auf andere Tiere nahezu ausgeschlossen ist. Futterspender aller Art sollten so frei stehen oder angebracht sein, dass sie nicht durch Katzen oder Hunde erreicht werden können. Das Futter darf nicht durch Niederschläge durchnässt werden, um ein Gefrieren oder Verderben zu verhindern.
Was füttern und was nicht ?
Als Futter dienen die meist bekannten Sonnenblumenkerne oder Wildsamenmischungen aus dem Handel. Rosinen, Kleie, Haferflocken sind für manche Arten ebenfalls gut geeignet. Meisenknödel können separat aufgehängt werden. Als Futter ungeeignet sind Brot, Kuchen, Wurst, Käse, salzhaltige Erdnüsse oder gekochte Kartoffeln. Vor- und nach der Fütterungssaison muss das Futterhäuschen gut gereinigt werden, ein Häuschen ohne Futterspender am besten täglich. Als Fütterungszeit wird nur die Zeit zwischen Okt. und Feb. empfohlen.
Heimische Pflanzen unterstützen den Artenschutz
Wer generell etwas für den Artenschutz in seinem Garten tun möchte, pflanzt einheimische Hecken, Stauden und Sträucher (z. B. Schlehe, Hagebutte, Holunder, Weißdorn o. ä.), die auch im Winter noch Früchte und Samen tragen. Auch manche Gräser, Kräuter oder Stauden kann man ungeschnitten über der Winterzeit stehen lassen.
Meisen, Finken, Sperlinge, Rotkehlchen, Amseln, Rotschwänzchen und Co. werden es Ihnen danken und belohnen Sie mit Gezwitscher, Insektenfang, usw. im Frühjahr des neuen Jahres.